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Warum schmeckt Matcha nach Gras? Ursachen und Lösungen

Du nimmst einen Schluck – und statt cremigem Umami kommt ein grasiger, bitterer Geschmack. Keine Panik: Das liegt selten an dir. Hier erfährst du, warum Matcha grasig schmeckt und wie du ihn mit wenigen Handgriffen wieder großartig machst.

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Schale mit leuchtend grünem Matcha und Fragezeichen aus Gras

Warum schmeckt Matcha nach Gras?

Du freust dich auf deinen ersten Schluck Matcha des Tages, nimmst die Schale in die Hand – und statt cremigem Umami kommt ein grasiger, bitterer Geschmack. Frustrierend, oder? Falls du dich gerade fragst, ob du vielleicht etwas falsch machst: keine Sorge, du bist nicht allein mit diesem Problem.

Die Wahrheit ist: Hochwertiger Matcha sollte niemals nach Gras schmecken. Stattdessen erwartet dich ein sanftes, cremiges Geschmackserlebnis mit einer natürlichen Süße und diesem unverwechselbaren Umami-Charakter, der Matcha so besonders macht. Wenn dein Matcha grasig schmeckt, liegt das fast immer an der Qualität des Pulvers, der Art der Zubereitung oder der Lagerung.

Wie sollte guter Matcha wirklich schmecken?

Bevor wir uns die Ursachen für den grasigen Geschmack anschauen, lass uns kurz klären, wie hochwertiger Matcha eigentlich schmecken sollte. Wenn du eine Schale mit erstklassigem Ceremonial Matcha zubereitest, wirst du sofort den Unterschied bemerken: Die Farbe ist ein lebendiges, fast leuchtend grünes Smaragd, nicht das stumpfe Gelbgrün minderwertiger Sorten.

Der Duft ist frisch und leicht süßlich – niemals muffig oder alt. Und beim ersten Schluck? Da entfaltet sich eine wunderbare Balance aus dezenter natürlicher Süße, einem reichen Umami-Geschmack und nur einem Hauch Bitterkeit, die das Ganze abrundet. Die Textur fühlt sich cremig und voll an, fast wie ein grüner Samthandschuh auf der Zunge.

Die wahren Gründe für grasigen Matcha-Geschmack

Wenn dein Matcha mehr nach Gartenarbeit als nach japanischer Teezeremonie schmeckt, liegt das meist an einem oder mehreren dieser Faktoren:

Die Qualität macht den Unterschied

Der wichtigste Punkt überhaupt: Nicht alle Matcha-Pulver sind gleich. Ceremonial Grade Matcha wird aus den jüngsten, zartesten Teeblättern hergestellt, die wochenlang vor der Ernte beschattet wurden. Diese Beschattung ist entscheidend, denn sie erhöht den Chlorophyllgehalt und fördert die Bildung von Aminosäuren wie L-Theanin – genau die Stoffe, die für den charakteristischen süßen Umami-Geschmack verantwortlich sind.

Culinary Grade Matcha hingegen wird aus älteren, reiferen Blättern gemacht und ist perfekt zum Backen oder für kräftige Matcha Lattes gedacht. Aber pur getrunken? Da kann er schnell grasig und bitter werden. Es ist wie der Unterschied zwischen einem zarten Babyspinat und einem robusten Grünkohl – beide haben ihre Berechtigung, aber für verschiedene Zwecke.

Verarbeitung und Herkunft entscheiden mit

Traditioneller Matcha wird in Steinmühlen gemahlen, ein Prozess, der Stunden dauert und die feinen Aromen bewahrt. Billige Massenproduktion setzt dagegen oft auf schnelle Maschinenmühlen, die das Pulver erhitzen und dabei die delikaten Geschmacksnoten zerstören. Das Ergebnis? Ein flacher, grasiger Geschmack ohne die charakteristische Tiefe hochwertigen Matchas.

Besonders Matcha aus renommierten Anbaugebieten wie Uji oder Nishio in Japan zeigt diese Qualitätsunterschiede deutlich. Dort werden die Teepflanzen traditionell angebaut und verarbeitet, was sich direkt im Geschmack niederschlägt.

Lagerung und Frische sind entscheidend

Matcha ist ein sensibler Zeitgenosse. Licht, Luft und Wärme sind seine größten Feinde. Steht eine Dose längere Zeit offen herum oder wird sie warm gelagert, oxidiert das Pulver. Die leuchtend grüne Farbe verblasst zu einem tristen Gelbgrün und der Geschmack wird zunehmend bitter und grasig.

Das passiert übrigens überraschend schnell: Schon nach wenigen Wochen unsachgemäßer Lagerung kann sich der Geschmack merklich verschlechtern. Deshalb solltest du Matcha immer luftdicht verschlossen, kühl und dunkel aufbewahren – optimal ist der Verbrauch innerhalb von 60 Tagen nach dem Öffnen für maximale Frische.

Die Zubereitung kann alles verändern

Selbst hochwertiger Matcha kann grasig werden, wenn du ihn falsch zubereitest. Kochendes Wasser ist dabei der klassische Anfängerfehler – die ideale Temperatur liegt zwischen 70 und 80 Grad Celsius. Alles darüber verbrennt die empfindlichen Aromen und verstärkt die Bitterkeit dramatisch.

Auch zu hartes Wasser kann die feinen Umami-Noten überdecken und den grasigen Charakter hervorheben. Wenn möglich, verwende gefiltertes Wasser für die beste Geschmacksentfaltung.

Woran erkennst du hochwertigen Matcha?

Wenn du vor dem Regal stehst und dich fragst, welcher Matcha der richtige ist, gibt es ein paar einfache Tests. Guter Matcha hat eine leuchtend grüne Farbe – kein fades Gelbgrün oder gar Braun. Wenn du eine Prise zwischen den Fingern reibst, sollte sie sich seidig und fein anfühlen, niemals körnig oder sandig. Der Geruch ist frisch und süßlich, fast wie frisch gemähtes Gras an einem Sommermorgen – aber in der besten Art und Weise.

Achte auch auf die Herkunftsangaben: Echter japanischer Matcha aus traditionellen Anbaugebieten ist meist ein gutes Zeichen. Vorsicht bei allzu günstigen Angeboten – qualitativ hochwertiger Matcha hat seinen Preis, weil die aufwendige Herstellung ihren Tribut fordert.

Die perfekte Zubereitung für vollen Geschmack

Auch mit dem besten Matcha der Welt wirst du enttäuscht sein, wenn du ihn falsch zubereitest. Die gute Nachricht: Es ist eigentlich ganz einfach.

Siebe zuerst etwa 2 Gramm Matcha (das entspricht einem leicht gehäuften Teelöffel oder zwei Chashaku-Portionen) in deine Schale, um Klumpen zu vermeiden. Gib dann etwa 20-30 ml Wasser mit 70-80 Grad dazu und rühre das Pulver mit einem Bambusbesen zu einer glatten Paste. Jetzt füllst du mit weiterem warmen Wasser auf etwa 70-100 ml auf und schlägst den Matcha mit schnellen Zickzack-Bewegungen schaumig.

Das Geheimnis liegt in der Geduld und der richtigen Technik. Zu hastig geschlagener Matcha kann bitter werden, während zu langsames Arbeiten dazu führt, dass sich das Pulver nicht richtig auflöst.

Matcha Lattes richtig gemacht

Gerade bei Matcha Lattes passieren oft die meisten Fehler. Der häufigste: Den Matcha direkt mit heißer Milch zu übergießen. Das führt fast immer zu einem grasigen, bitteren Geschmack, weil die hohe Temperatur die empfindlichen Aromen zerstört und die Milch den feinen Matcha-Geschmack überdeckt.

Besser machst du es so: Bereite zuerst den Matcha wie oben beschrieben mit Wasser zu, erst dann gibst du die aufgeschäumte Pflanzenmilch dazu. Unser Matcha Barista hat durch seinen kräftigeren Geschmack den Vorteil, dass er auch in Milchgetränken gut zur Geltung kommt und nicht untergeht.

Bei Iced Lattes denk daran, dass Eis den Geschmack verdünnt – hier darfst du gerne etwas mehr Matcha nehmen, damit der charakteristische Umami-Geschmack nicht untergeht. Hafermilch eignet sich übrigens besonders gut, da sie den Matcha-Geschmack nicht überdeckt und sich perfekt aufschäumen lässt.

Lagerung, die deinen Matcha glücklich macht

Matcha richtig zu lagern ist entscheidend für den Geschmack, aber leider auch oft missverstanden. Die Grundregel: luftdicht, kühl und dunkel. Aber wie genau setzt du das um?

Die richtige Lagerung: Einfacher als gedacht

Die bewährte Methode: Zimmertemperatur in einem dunklen, trockenen Schrank. So lagern auch wir unseren Matcha vor dem Versand – und das funktioniert einwandfrei. Ein kühler Küchenschrank, fernab von Herd und Spülmaschine, ist der perfekte Ort.

Kühlschrank nur in Ausnahmefällen: In extrem heißen oder feuchten Klimazonen kann der Kühlschrank helfen, aber er bringt auch Probleme mit sich:

  • Kondensation beim Herausnehmen kann das Pulver verklumpen lassen
  • Fremde Gerüche können in den Matcha eindringen
  • Du musst die Dose erst 30+ Minuten auf Zimmertemperatur bringen, bevor du sie öffnest

Unser Tipp: Halte es einfach. Wenn normale Zimmertemperatur-Lagerung für den Transport und unsere Lagerung funktioniert, funktioniert sie auch bei dir zu Hause.

Praktische Lagerungstipps

  • Verwende immer einen sauberen, trockenen Löffel beim Entnehmen – Feuchtigkeit ist der Feind
  • Lass die Dose nie länger als nötig offen stehen – schon wenige Minuten Luftkontakt schaden den Aromen
  • Teile größere Mengen in kleinere Portionen auf – so öffnest du nicht ständig deine Hauptvorräte
  • Achte auf UV-Schutz: Selbst indirektes Licht kann das wertvolle Chlorophyll abbauen
  • In sehr heißen oder feuchten Gegenden ist der Kühlschrank tatsächlich die bessere Wahl
  • Vermeide häufige Temperaturwechsel um jeden Preis

Wenn es schief gelaufen ist: Schnelle Hilfe

Du hast alles richtig gemacht und trotzdem schmeckt der Matcha grasig? Dann könnte es an der Qualität des Pulvers liegen. Manchmal hilft es, die Wassertemperatur noch etwas zu reduzieren oder weniger Matcha zu verwenden. Bei sehr minderwertigem Matcha ist allerdings oft nicht mehr viel zu retten – dann hilft nur der Wechsel zu einem besseren Produkt.

Für den puren Genuss empfehlen wir unseren Ceremonial Matcha, der durch seine schonende Verarbeitung und die Auswahl der besten Blätter auch bei empfindlichen Geschmäckern für Begeisterung sorgt.

Eine kleine Geschmackserziehung

Übrigens: Falls du neu in der Matcha-Welt bist, kann es durchaus sein, dass du dich erst an den charakteristischen Geschmack gewöhnen musst. Was am Anfang vielleicht etwas "grün" oder ungewohnt schmeckt, entwickelt sich oft zu einem geschätzten Genuss. Gib dir und dem Matcha eine Chance – fang mit kleineren Portionen an und experimentiere mit verschiedenen Zubereitungsarten.

Viele Matcha-Liebhaber berichten, dass sie erst beim dritten oder vierten Versuch wirklich Gefallen daran gefunden haben. Der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Matcha wird dabei mit der Zeit immer deutlicher.

Dein Weg zum perfekten Matcha-Erlebnis

Grasiger Matcha ist kein Schicksal, sondern meist ein lösbares Problem. Mit der richtigen Qualität, sorgfältiger Lagerung und der passenden Zubereitungstechnik wird aus dem "Rasenmäher-Erlebnis" schnell ein cremiger Genussmoment.

Der wichtigste Tipp zum Schluss: Investiere in gute Qualität. Ein hochwertiger Matcha kostet zwar mehr, macht aber den entscheidenden Unterschied zwischen Frust und Freude. Und wenn du erst einmal den Geschmack von echtem Ceremonial Grade Matcha kennengelernt hast, wirst du verstehen, warum Menschen auf der ganzen Welt so begeistert von diesem grünen Pulver sind.

Für Lattes und Smoothies: Matcha Barista
Für die traditionelle Schale: Ceremonial Matcha
Mehr Inspiration: Matcha-Rezepte


Quellen & Recherche

Für diesen Artikel haben wir umfangreiche Recherchen durchgeführt und dabei folgende Quellen als Informationsgrundlage herangezogen:

Die Inhalte wurden von uns eigenständig verfasst und mit unserer praktischen Erfahrung aus dem Matcha-Handel sowie den Rückmeldungen unserer Kunden angereichert. Alle Empfehlungen spiegeln unsere eigene fachliche Einschätzung wider.

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Manatee Team

Veröffentlicht am 26. Oktober 2025

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